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„Wer den anderen..“
Theaterperformance
Die Theaterperformance, die im Rahmen der Kreiskulturtage Landsberg gezeigt wurde, war äußert erfolgreich: drei der vier Vorstellungen waren über-ausverkauft, neben allen Reservestühlen wurden auch noch mehrere Bierbänke besetzt. Für die letzte Vorstellung gab es standing ovations, und jedes Mal blieben viele angeregte Zuschauer noch bis Mitternacht in der „Scheunenbar“.
Die Virtuelle Companie spielte mit drei Migrantenschauspielern sowie einem deutschen und einem syrischen Gastmusiker in der Mühle von Windach. Auf einer dreistöckigen Bühne wurde auf Arabisch und Deutsch davon erzählt, was in den Tiefen des Bewußtseins Heimat erschafft: Schilderungen des Alltäglichen – des morgendlichen Aufwachens, des Lieblingsgerichts, Berichte über das schönste Märchen, die beliebtesten Lieder, die Feste der Heimat.
Dazu Musik, arabische Klänge und auch ein wenig Bach.
Nur selten wurde das stille Arrangement der Normalität von einem kurzen verstörenden Satz unterbrochen: „Trauer. Ich bin voll Trauer, dass ich Damaskus nicht wiedersehen werde.“
„Angst. Einer meiner Freunde wurde nach Monaten aus dem Gefängnis entlassen. Er war kein Mensch mehr. Da kam die Angst. Ich machte mich auf den Weg.“
„Es gibt einen Satz, den sage ich immer wieder: Mich selbst finden. Zu mir selbst zurückfinden.“
Allmählich stieg die Temperatur und kumulierte in einem Crescendo von Text, Musik und Bewegung. Nach dem Stück wurde das Publikum gebeten, den unvollendeten Satz des Titels auf ihrer Eintrittskarte zu vollenden, und die Schauspieler hefteten die Karten an die Wand.
Bei den Zuschauern herrschte große emotionale Betroffenheit, mehrere Leute, darunter gestandene Männer gaben zu, Tränen in den Augen gehabt zu haben. Viel Applaus – und große Freude für die Protagonisten.
Es spielen:
Anwar Nababta, Gabi Fischer, Walid Batha, Yasmin Afrouz, Ali Voris Khaled; vorne Willi Fischer (Musiker), Martin Finkbeiner, Refat Ibrahim (Musiker)
Regie: Katalin Fischer
Das Projekt konnte nur durch die Hilfe vieler freundlicher Unterstützter realisiert werden, nämlich
– Konni Schwingenstein, Besitzer der Mühle, der sie uns zur Verfügung stellte;
– Alfred Lachner; der uns das Gerüst lieh, transportierte und auf- und abbaute;
– Eva Lüps, die den Bühnenhintegrund nähte;
– Christian Wahl, der die hölzerne „Bettwäsche“ malte;
– Jürgen Gerum, der das Licht zur Verfügung stellte und aufbaute;
– der Heimatverein Dießen, der das Projekt von Anfang an unterstützte und die Bestuhlung stellte,
– Noah Cohen, der alles machte und auch noch die Bar,
sowie weitere helfende Geister, die uns die Bekanntschaft mit den Migranten ermöglichten, für gute PR sorgten.
Vielen Dank auch an unsere Förderer, den Bezirk Oberbayern und die Stadtsparkasse Landsberg.
Die Kreiskulturtage fanden vom 24. Juni bis zum 9. Juli statt. Mehr Informationen finden Sie hier.